Bauchmuskelgürtel - Der große Test
Moderne Bauchmuskelgürtel versprechen einen flachen Bauch ohne Training. Wir haben die aktuellen Geräte für Euch getestet und verglichen. Dabei beantworten wir Fragen wie: Worauf sollte man beim Kauf achten? Welche Geräte und Techniken gibt es? Wie funktioniert so ein Gürtel überhaupt? Welches Trainingsprogramm ist für Anfänger geeignet? Unser großer Bauchmuskelgürtel Test gibt Euch die Antworten.
Die Technik – Was ist EMS und TENS
Die aktuellen Bauchmuskelgürtel arbeiten mit zwei unterschiedlichen Verfahren:
- EMS – die elektrische Muskelstimulation (oder auch: Elektromyostimulation) aktiviert mittels elektrischer Impulse die Muskulatur. Dabei wird direkt am Muskel eine Elektrode angelegt. Die meisten Bauchmuskelgürtel verwenden diese Technik. EMS ist ideal zur Trainingsergänzung, zum Muskelaufbau und zur Massage.In vielen Fitness-Studios wird ein spezielles EMS-Training angeboten. Dabei trägt man während des Trainings einen speziellen Anzug, über den die Stromimpulse weitergeleitet werden. Die Übungen werden durchgeführt, während der Impuls erfolgt. So wird die natürliche Kontraktion der Muskeln und damit der Trainingseffekt verstärkt.
- TENS – die transkutane elektrische Nervenstimulation arbeitet wir EMS mit elektrischen Impulsen, die über eine Elektrode auf den Körper übertragen werden. Bei TENS geht es vor allem um die Linderung von Schmerzen und wird daher vor allem im medizinischen Bereich eingesetzt.Die Impulse werden gezielt mit hoher Frequenz auf den schmerzenden Bereich geleitet und sorgen dort für eine Gegenirritation der Nerven. Damit wird der Schmerz deutlich gelindert oder vollständig ausgeschaltet. Auch zur Auflösung von Blockaden von Nerven und akupunkturähnlichen Stimulation von Muskeln wird TENS genutzt.
Der Bauchmuskelgürtel – Die Vorteile
Eines des besten Argumente für einen Bauchmuskelgürtel ist die Zeitersparnis. Der Gürtel kann z.B. beim Kochen oder abends vor dem Fernseher benutzt werden. Das ist bei einem richtigen, physischen Training natürlich nicht möglich.
Die Vorteile:
- spart viel Zeit
- effektiv
- kann nebenbei genutzt werden
- straffer und definierter Bauch durch elektrische Muskelstimulation
- sehr gute Trainingsergänzung
Der Bauchmuskelgürtel – So funktioniert er
Die meisten Bauchmuskel-Gürtel arbeiten nach dem Prinzip der Elektrischen Muskelstimulation (EMS). Dabei erzeugt der Bauchmuskel-Gürtel kaum wahrnehmbare, elektrische Impulse, die über Elektroden an die zu stimulierenden Muskelbereiche weitergeleitet werden. Die betreffenden Bereiche müssen nicht aktiv selbst bewegt werden.
Bei einem Training bzw. einer Bewegung aktivieren Nervenimpulse die Muskulatur, die sich dabei zusammenzieht und damit “aktiviert”. Diese Kontraktion des Muskels macht Bewegung überhaupt erst möglich und sorgt bei regelmäßigem Training zu einer Vergrößerung des entsprechenden Muskels.
Bei einer Elektrischen Muskelstimulation (EMS) durch einen Bauchmuskel-Gürtel wird die Muskulatur nicht durch Nervenimpulse des Gehirns angeregt, sondern durch niedrigen Reizstrom. Dieser sorgt für ein natürliches Zusammenziehen und Entspannen der Muskelfasern, ähnlich wie bei einem Bauchmuskel-Training.
Ein aktives Training kann diese Methode nicht vollständig ersetzen, dafür aber – gerade auch in den Ruhephasen – gezielt unterstützen. Das EMS kann durch regelmäßigem Gebrauch die Muskeln wachsen lassen. Auch der Grundumsatz (Kalorienverbrauch) wird erhöht.
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, Professor Dr. Klaus-Michael Braumann, bestätigt gegenüber der Apotheken-Umschau, das EMS-Training ein nützliches Instrument zum Aufbau von Muskelmasse ist.
Das Training mit dem Bauchmuskelgürtel
Die Häufigkeit des Trainings richtet sich ganz nach Deinem persönlichen Fitnesszustand. Für Anfänger empfehlen wir den folgenden Plan:
- Tag 1: Bauchmuskel-Training mit Crunch-Hilfe, Beinhebegerät oder Bauchroller
- Tag 2: Trainingsphase mit Bauchmuskel-Gürtel (Anfänger-Programm, z.B. 4 x 22 Minuten mit 45/60 Hz (z.B. mit dem Beuer EM 35)
- Tag 3: Regeneration
- Tag 4: Bauchmuskel-Training mit Crunch-Hilfe, Beinhebegerät oder Bauchroller
- Tag 5: Trainingsphase mit Bauchmuskel-Gürtel (Anfänger-Programm, z.B. 4 x 22 Minuten mit 45/60 Hz (z.B. mit dem Beuer EM 35)
- Tag 6: Trainingsphase mit Bauchmuskel-Gürtel (Anfänger-Programm, z.B. 4 x 22 Minuten mit 45/60 Hz (z.B. mit dem Beuer EM 35)
- Tag 7: Regeneration
Fortgeschrittene passen ihr Programm je nach Bedarf entsprechend nach oben an. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit mit dem Bauchmuskel-Gürtel kann auch ein tägliches Training damit erfolgen (z.B. entspannt abends vor dem Fernseher). Zusätzlich sollte immer genügend Ausdauer-Training betrieben werden. Knapp 10.000 Schritte pro Tag sind hier das Ziel – diese können auch gegangen und nicht gelaufen werden.
Bauchmuskelgürtel – Der Ratgeber: Worauf solltest Du beim Kauf achten?
Um den idealen Bauchmuskelgürtel für Dich zu finden, solltest Du einige grundlegende Eigenschaften beachten. Du findest hier Informationen darüber, welche Entscheidungskriterien in unserem Bauchmuskelgürtel Test auf dem Prüfstand stehen und warum sie getestet werden.
Batterie / Akku / Laufzeit
Ein Großteil der Bauchmuskelgürtel werden mit Batterien betrieben. Diese reichen für einige Wochen Training (bei täglichem Gebrauch) aus. Vom Einsatz von wiederaufladbaren Batterien (Akkus) wird von einigen Herstellern (u.a. Beurer) aufgrund zu niedriger Spannung abgeraten. Wir haben dies getestet und hatten mit hochwertigen Akkus mit mindestens 1,5 Volt keine Probleme beim Betrieb eines Bauchmuskelgürtels. Die Kosten für die Batterien sind zu vernachlässigen, allerdings sollte man im Rahmen der Nachhaltigkeit möglichst Akkus nutzen.
Display
Ein gutes Gerät hat ein gut erkennbares Display, das man auch während der Nutzung am Bauch gut ablesen kann und das alle relevanten Informationen einfach vermittelt. Viele Display sind sehr klein und unbeleuchtet und daher schwer zu lesen. Wir achten in unserem Test der Bauchmuskelgürtel auch auf die Lesbarkeit der Displays für verschiedene Zielgruppen, u.a. ältere Menschen mit teilweise schwächeren Augen.
Programme / Einstellungsmöglichkeiten
Das Training mit dem Bauchmuskelgürtel sollte sich über verschiedene Programme dem eigenen Fitnesszustand anpassen. Dabei ist ein Einsteigerprogramm sinnvoll, das dann über mehrere Wochen fortlaufend die Belastung und die Trainingsdauer steigert. Entscheidend für ein Trainingserfolg ist das Prinzip der kontinuierlichen Überlastung. Nur eine kontinuierliche Steigerung sorgt für ein andauerndes Wachstum der Muskulatur. Von Geräten, die dies nicht berücksichtigen, raten wir grundlegend ab.
Trainingsfrequenz und Intensität
Die Trainingsfrequenz ist die Geschwindigkeit, mit der die Stromimpulse über die Haut abgegeben werden. Diese wird in Hertz (Hz) gemessen. Einsteiger trainieren mit 30-45Hz, Fortgeschrittene mit bis zu 100Hz. Neben der Frequenz können viele Bauchmuskelgürtel auch durch die Intensität, also der Stärke der Stromimpulse, an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Gerade hier ist eine manuelle Einstellmöglichkeit sinnvoll, da jeder Mensch eine andere Reizschwelle hat und unterschiedlich stark auf die Muskelstimulation reagiert. In unserem Bauchmuskelgürtel-Test beziehen wir immer die Erfahrungen von unterschiedlichen Nutzern in die Bewertung ein.
Anzahl Elektroden
Die Anzahl und Lage der Elektroden auf der Haut entscheiden darüber, an welchen Stellen genau die Muskulatur angeregt wird. Wir empfehlen Bauchmuskelgürtel mit mindestens vier Elektroden. Bei dieser Variante liegen jeweils zwei Elektroden auf der Vorderseite rund um den Bauchnabel (gerader Bauchmuskel, linke und rechte Seite) sowie den seitlichen Bauchmuskeln. Mehr Informationen zu den einzelnen Bauchmuskeln findet Ihr hier. Generell gilt hier: je mehr Elektroden, desto besser.
Hautkontakt
Damit die Stromimpulse von den Elektroden besser über die Haut geleitet werden können, empfehlen viele Hersteller das Anfeuchten der Elektroden und des Bauchbereichs. Dabei wird Wasser oder – mittlerweile selten – ein spezielles Gel verwendet. In unserem Bauchmuskelgürtel Test ermitteln wir, wie die Leitfähigkeit gegeben ist und die Stromimpulse auf der Haut ankommen. Da dies ein sehr subjektives Gefühl ist, testen wir immer mit unterschiedlichen Personen.
Bedienungsanleitung
Eine gute Bedienungsanleitung gibt neben der reinen Gebrauchsanleitung auch nützliche Hinweise zum Training. Gerade Einsteiger sind mit der korrekten Nutzung des Bauchmuskelgürtels häufig überfordert und unsicher. Das führt dazu, das die Geräte schon nach kurzer Zeit nicht mehr benutzt werden. Viele Hersteller sparen ärgerlicherweise genau an dieser Stelle und legen nur wenig informative Anleitungen bei, in Einzelfällen auch nur als PDF-Datei.
Tragekomfort
Lässt sich der Bauchmuskelgürtel bequem tragen? Kann er unter der Kleidung verwendet werden, z.B. beim Spazieren gehen mit dem Hund? Ein guter Gürtel muss unauffällig sein und darf nicht verrutschen. In unserem Bauchmuskelgürtel Test gibt es verschiedene Szenarien bei der Verwendung der Geräte: stehend, sitzend vor dem Tisch/Schreibtisch, gehend, während der Durchführung von Situps Fast alle Hersteller verwenden zur Befestigung einen Klettverschluss. Dieser sollte auch nach häufigem Gebrauch noch fest sitzen.
Verarbeitungsqualität
In unserem Bauchmuskelgürtel-Test achten wir besonders auf die Qualität im Dauergebrauch. Ein Bauchmuskelgürtel wird mehrmals wöchentlich, häufig sogar täglich genutzt. Dazu kommt das Anfeuchten der Elektroden, die sicher hinter einer Abdeckung befinden. Ein Gürtel darf niemals ohne die Abdeckungen benutzt werden. Das alles stellt einige Ansprüche an die Verarbeitung der Geräte.
Reinigung
Während des Trainings schwitzt man, also ist eine gute Reinigungsmöglichkeit wichtig. Die Geräte lassen sich mit einem feuchten Tuch einfach reinigen. Man sollte dies nach jedem Training durchführen.